Gesundheitliche Vorsorge - Gegen Moskitos und Sandfliegen wirkt Autan (Apotheke). Die Einheimischen schützen sich durch Abbrennen von Mückenspiralen (“tortillons”); sie sind in den Unterkünften kostenlos. Schutzimpfung gegen Tetanus auffrischen. Die typischen Tropenkrankheiten wie Gelbfieber, Malaria usw. gibt es in Französisch-Polynesien nicht! Ansonsten übliche Erste-Hilfe-Mittel wie Pflaster, Desinfektionsspray usw. mitnehmen. Die hygienischen Verhältnisse sind wie in gut entwickelten Mittelmeerländern. Vorsichtige sollten Kohlekompretten gegen Durchfall und Micropur für sauberes Wasser mitnehmen. Auf Tikehau gibt es eine gut ausgerüstete Notfall-Ambulanz. Bei schweren Unfällen kann ein Jet aus Tahiti angefordert werden; deshalb eine weltweit gültige Krankenversicherung abschließen. Gegen die messerscharfen Korallen schützt man sich am besten mit stabilen Plastikschuhen (auf Tikehau erhältlich). Normale Badelatschen taugen überhaupt nicht. Sehr praktisch finde ich die original Teva-Sandalen; die sind absolut ‘unkaputtbar’.

Sonnenschutz - Die Sonne stellt ein echtes Gesundheitsrisiko dar. Selbst bei meiner relativ unempfindlichen Haut muß ich die ersten zwei Wochen Sonnenschutzfaktor 20-25 verwenden. Sie sollten sich gleich morgens äußerst gründlich einreiben! Zusätzlich sind T-Shirt und Sonnenhut empfehlenswert. Denken Sie auch an Ihre Augen. Eine Sonnenbrille muß das Licht stark abschwächen und die gefährliche UV-Strahlung mindestens um 90% ausfiltern. Vergessen Sie nie: Das Sonnenlicht ist aufgrund der unglaublich klaren Atmosphäre im Südpazifik sehr intensiv und durchaus mit dem Hochgebirge im Winter zu vergleichen.

Vergiftungen - Essen Sie nur, was die Einheimischen zubereiten. Bestimmte Fische können die berüchtigte Fischvergiftung Ciguatera hervorrufen, die Sie für mehrere Tage oder gar Wochen niederstrecken kann. Rein statistisch haben auch die Einheimischen alle 12-15 Jahre eine solche Vergiftung. Die riskanten Fische sind übrigens auf jedem Atoll andere. Auch gibt es Fische, die nur zu bestimmten Zeiten infiziert sind. Meerestiere grundsätzlich zu meiden halte ich dennoch für absolut übertrieben. Todesfälle hat es auf Tikehau bei Touristen nach dem Genuß einer bestimmten Krebsart gegeben. Diese ist tückischerweise in keiner Veröffentlichung als gefährlich beschrieben. Die Todesfälle sind bei zwei Touristen aufgetreten, die während einer Riffwanderung einige der zahlreichen Krabben unvorsichtigerweise verspeist hatten. Es soll kein Gegenmittel geben!

Gefahren im Wasser - Die Haie in der Lagune sind zwar zahlreich, aber ungefährlich. Lediglich in den Fischparks ist Vorsicht geboten, da sie dort leicht in Panik geraten. Äußerst großen Respekt haben die Einheimischen vor den Haien im Ozean, wo vor allem die bis zu 6 Meter langen Tigerhaie einen schlimmen Ruf haben. Sie sollen Boote, Anker und in Panik gar Korallen anfallen! Die teilweise riesigen Stachelrochen in der Lagune sollte man in Ruhe lassen; sie haben einen langen Schwanz mit einem Stachel, der mit seinen Widerhaken fest im Fleisch stecken bleiben kann. Tödlich giftig sind die extrem gut getarnten Steinfische. Sie sind in der Lagune nicht zu finden. Am Außenriff und am Paß können sie in jedem Loch und jeder Spalte sitzen. Nach einem Stich hilft nur sofortiges Ausbrühen der Wunde. In der Lagune habe ich wiederholt Rotfeuerfische gesehen, was mir die Einheimischen nicht glauben wollten. Vor allem am Paß gibt es riesige Barakudas mit furchterregenden Gebissen. Es sind jedoch keine Unfälle bekannt. Manche Einheimische haben während der Unterwasserjagd schmerzhafte Bekanntschaft mit großen Muränen gemacht. Da sie in Korallenlöchern sitzen, bemerkt man sie oft zu spät, und sie fühlen sich dann sehr leicht angegriffen. Lebensgefährlich sind auch Kegelschnecken, die sich beim Anfassen mit einem peitschenartigen Stachel wehren.

Mein Rat: Vorsicht ist angesagt, Angst braucht man keine zu haben. Am besten verhalten Sie sich wie die Einheimischen. Es gibt bei ihnen jedoch manch seltsames Verhalten; aber das sollten Sie selbst entdecken!